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Mein englisches Lieblingswort

Care derives from the Old English caru, cearu (“grief, anxiety, mourning,” also “worry”) which in turn goes back to the Proto-Germanic *karō (“lament, sorrow”). Then the word care evolved to include the idea of providing, protecting or caring for someone or something with affection and attention.

https://www.medicinanarrativa.eu/care

Ich habe ein englisches Lieblingswort. Ein Wort, für das man im Deutschen kaum eine Übersetzung findet und es lautet “to care for something”.

Die nächste direkte Übersetzung lautet “sich um etwas kümmern”. Aber im Deutschen wird der Begriff eher weniger emotional und mehr für kleine Alltagssachen und Dinge, die man halt nebenbei noch dazu macht. Die Liebe kommt darin nicht so zum Tragen.

Was ist dann mit “etwas lieben”? Hier ist der emotionale Aspekt wiederum überbetont. Es wird eine hohe affektive Komponente vorausgesetzt, die vielleicht gar nicht so in der Form da sein muss. Ich kann etwas nicht in jedem Moment lieben, aber es trotzdem pflegen.

Ein weiter Aspekt deckt “etwas pflegen” ab. Hier tritt der Arbeitscharakter gut zu Tage, fast zu sehr. Denn es ist viel Arbeit und Energie, die man reinsteckt und das wird in dieser Übersetzung sichtbar. Aber es ist mehr als nur Arbeit.

Eine weitere Dimension ist “etwas beschützen”. Hier zeigt sich, dass der emotionale Wert sehr hoch ist und man einen Verlust absolut vermeiden möchte. Diesen Aspekt mag ich auch sehr, weil er zeigt, dass man manchmal auch für die Dinge kämpfen muss.

Eine umfassende Übersetzung würde also lauten “sich liebevoll um etwas kümmern, es pflegen und beschützen”. Eine ziemlich lange Beschreibung! Es grenzt an eine Tragödie, dass es kein gutes deutsches Wort dafür gibt! Es zeigt vielleicht auch, dass in der Kultur diese Art der Aktivität nicht sehr hervorgehoben wird. Es stört mich tatsächlich auch öfters, dass ich gewisse Dinge nicht so gut ausdrücken kann. “I care for Bex, Kiwi and Josh. I care for their struggles, fights and the happiness they find in the cirumstances they’ve been given”. So einen Satz kann ich einfach nicht schreiben, und das ist sehr NERVIG. “The most special thing you can do in education is to teach people how to care for something.” Auch diesen Satz kann ich nicht ausdrücken, zumindest nicht in der Prägnanz.

Seufz. Ich bin ja insgesamt recht glücklich mit der deutschen Sprache, aber diese Lücke ist … schmerzhaft und kummerhaft.