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Was nur eine Geschichte erzählen kann

Ich bin jetzt mit dem ersten Entwurf des Python-Lernpfads durch. Die Kapitel werden zum Ende hin besser, was heißt, dass jetzt am Ende schon wieder die ersten Überarbeitungen für den Anfang anstehen.

Zwei wesentliche Elemente habe ich im Lernpfad verbaut: Auf der einen Seite hab ich meinen Entwurf für die letzte Meile nochmal umgeschmissen und eine eigene Version eines Chat-IO-Tester gebaut. Das hat gut funktioniert und gibt jetzt viel mehr Unterstützung - dazu kommt vielleicht noch ein eigener Blog-Post.

Auf der anderen Seite habe ich sehr viel Zeit in die Storyline gesteckt und im Laufe dieser Entwicklung viele Kleinigkeiten und Potentiale entdeckt - insbesondere Lerninhalte, die nur in Form einer Geschichte vermittelt werden können.

Allein der Anfang, wo Ellie frustriert auf den Tisch haut. Diese Art von Emotionl ist in einer rein technsichen Erklärung schwer zu erklären. Informatik ist nicht nur ein technisches Unternehmen. Durch die vielfältigen Verbindungen zur Realität ist Informatik auch ein sehr emotionales Thema und entsprechend schön finde ich es, diese Aspekte in der Geschichte verarbeiten zu können.

Wie gesagt, zum Ende wird die Geschichte besser, ich bringe Kreativität mit rein, persönliche Gedanken, aber auch Ausdauer, Durchhaltevermögen, Frust. Und ich hoffe, dass diese Themen innerhalb der Geschichte nicht wie eine “Einkaufsliste” nebeneinander stehen, sondern sich organisch zusammenfügen, bis hin zum Epilog.

Das schwächste Kapitel ist wahrscheinlich Nr. 1 / Glücksbringer, weil ich an der Stelle einige Leute verliere, weil ich etwas zu wenige Beispiele angebe, weil die Story etwas künstlich und fabriziert wirkt. Vielleicht wäre das ein gutes, isoliertes Projekt um das ganze voranzubringen.

Eine Geschichte einzubauen, macht mich natürlich verletzlicher. Es ist ja nicht zwingend notwendig, daher fühle ich immer wieder den Bedarf an Rechtfertigung. Aber genau dafür mache ich es, um zu zeigen: hey, ich gehe Risiken ein, ich möchte mich verletztlich zeigen. Und auf Kritik möchte ich ja auch weiterhin reagieren.

Ich hoffe wirklich, dass die Menschen beim Lesen der Geschichte auch diese Nuancen und Dimensionen sehen und wertschätzen. Das wäre wirklich Erfolg. Und vielleicht die Informatik als etwas mehr persönlicheres sehen.

Mit dem Einhorn hat es angefangen, dann Hack The Web, und jetzt Ellies Reise. Die Geschichten wachsen und vor allem hier habe ich auch darauf geachtet, dass die technische Struktur (linearer Ablauf!) für die Geschichte zuträglich sind.

Boah, keine wirkliche Moral am Ende des Blog-Artikels. Ich freue mich, dass ich die erste Version hingekriegt habe und überlege, was ich als nächstes anstreben möchte.