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YouTube: Ein Schnuller, ein Vampir

Manchmal helfen Analogien, um verstecke Dynamiken aufzudecken. Wenn ich mir meine Trigger betrachte, wann ich YouTube öffne, nun, dann hat das eine ziemliche Ähnlichkeit mit den Triggern eines Schnullers (für Erwachsene).

Ich glaube, immer wenn ich irgendetwas Unangenehmes erlebe, oder einfach bisschen schlapp bin, dann juckt es mich danach, YouTube zu öffenn und ein paar Videos zu schauen. Mir ist in dem Moment vollkommen egal, was für ein Video, welches Thema, etc. Ich suche mir das Video nicht aus, sondern verlasse mich auf die Startseite.

Grundsätzlich finde ich diese Nutzung nicht so schlimm und eigentlich auch ganz cute. Hey, nur weil man erwachsen wird, heißt es nicht, dass man nicht auch mal eine Komfort-Zone braucht! Es ist aber so, dass ich in diesem Momenten willensmäßig relativ schwach bin, ich betrachte die Videos als Content und brauche nur irgendetwas.

Es gibt gewisse Content-Typen, die in diesem Momenten nicht gut so. Dazu zählen vor allem Doom-Scrolling-Videos, davon gibt es so viel. Von Luftfahrtunglücken, über gescheiterte Geschäfte, die Gefahr von Autoabhängigkeit, … solche Videos schaue ich gerne, muss aber aufpassen, dass diese Videos mich nicht auffressen.

Denn es fällt mir dann umso schwerer, mich davon loszureißen und wieder auf eine produktive Linie zu kommen. YouTube fühlt sich dann wie ein Vampir an, der meine Energie aussaugt. Vielleicht wäre die beste Option in dem Fall, einfach ins Bett zu gehen, oder raus für eine Runde spazieren, oder bisschen Musikhören…

Letztlich ist es auch eine Frage der Vorbereitung. Aktuell sind Semesterferien, relativ wenig los und daher passiert es immer wieder, dass ich phasenweise wenig zu tun habe. Gleichzeitig habe ich Projekte, die gerade etwas zäh sind oder wo ich in der Erholungsphase bin. Naja. Für die nächste Zeit habe ich mir paar Sachen eingeplant.

Wäre jetzt unfair, die Schuld komplett auf die Plattform zu schieben. Aber ich weiß, dass es Schwachpunkte und Einstiegsstellen für negative Kreise gibt, auf die ich aufpassen muss. Ich muss an diesen Satz denken: “Und mittlerweile gehen wir in die reale Welt, um dem Internet zu entkommen…”