Was ist Hacking? Diese Frage ist erstaunlich schwer zu beantworten. Weil es so viele verschiedene Arten von Hacking gibt. Ich habe lange nach der einen richtigen Definition gesucht - und komme zum Schluss, dass es nicht die eine Wahrheit gibt - sondern viele Facetten, verschiedene Genres, mit verschiedenen Zielen und Themen.
Die Frage nach dem Wesen des Hackings ist für mich ja akut interessant, weil ich selbst eine Hacker-Webseite betreibe. Und nein, man muss sein Handwerk nicht zuerst verstehen, um darin tätig werden zu können. Aber es hilft, wenn man irgendwann dahinter kommt.
Was ich schon immer gemerkte habe war, dass hacker.org anders war als alle anderen Webseiten. Dieses Projekt ist weiterhin mein Vorbild. Und ich möchte dem Genre, in dem sich diese Webseite bewegt und in der ich mich am meisten wohl fühle, einen Namen geben: Arcade Hacking.
Erlaube mir einen Vergleich: Es gibt Racing-Simulatoren, die versuchen möglichst realistisch zu sein. Und es gibt Trackmania - ein Spiel, dass sich vom Anspruch des Realismus entfernt und sich stattdessen auf die Spielmechanik und den Spaß konzentriert. So ähnlich kann man sich das Konzept von Arcade Hacking vorstellen.
Wahrscheinlich ist es hilfreich, noch ein paar gängige Kategorien zu beleuchten. Eine große Kategorie des Hacking ist das “Realistic Hacking”, für mich durch Hack The Box symbolisiert. Du hast IP-Adressen, die du bevorzugt mit Kali Linux scannest, Ports findest und diese mit einem C-Exploit rootest. Dieses Genre ist sehr technisch und toolspezifisch, gleichzeitig auch enorm realistisch. Erst in den letzten Monaten habe ich immer mehr Lust bekommen, in dieses Thema reinzuschnuppern. Das ist auch mehr oder weniger das, womit professioneller Hacker ihr Geld verdienen.
Und dann gibt es noch den Bereich des “Competitive Hacking”, für mich durch CTFs symbolisiert. Die Aufgaben hier sind schon etwas weiter weg von der Realität. Immer noch ziemlich nah, aber schon bisschen konstruierter. Es ist ein bisschen wie ein Sport, wo man durch Training besser wird. Und es gibt eine große Community, die Spaß daran hat, ihr Können auszutesten.
Eine weitere große Kategorie sind die “Maker Hacker” die an Hardware basteln, Dinge bauen und modifizieren. Auch hier gibt es eine große Community herum.
So spontan sind das die drei großen Kategorien, die mir einfallen. Sicherlich gibt es noch viele weitere Genres, die mir weniger bewusst sind im Moment. Aber es ist schon wertvoll, sich im Verhältnis zu diesen drei Genres zu positionieren.
Was ich im Kern des Arcade Hacking sehe ist eine Einfachheit und Unabhängigkeit. Während Realistic Hacking und Maker Hacker sehr stark auf Tools und Technik fokussiert ist, kommt Arcade Hacking ohne sie aus, idealerweise kann alles betriebssystemunabhängig vom Browser aus gemacht werden. Auch der Skill-Aspekt ist nicht so zentral wie beim Competitive Hacking. Der Wert einer Aufgabe liegt nicht in ihrer Schwierigkeit, sondern in der Faszination, die sie auslöst.
Ich habe das Gefühl, mit Arcade Hacking eine Nische gefunden zu haben, in der ich mich Zuhause fühle. Und mit einer genaueren Definition kann ich auch versuchen, die Dinge, die mir wichtig sind, besser hervorzuheben. Und auch ein Selbstbewusstsein zu haben für die Stärke, die dieses Genre hat.
Ich merke auch, wie ich noch nicht fertig bin. Was genau ist Arcade Hacking? Was sind die zentralen Bausteine? Außer dem Namen weiß ich eigentlich auch noch nicht so wirklich viel. Aber ich freue mich, darüber nachzudenken und es weiterzuentwickeln.